Wir brauchen kindertaugliche Schulen!
Jedes Jahr verlieren wir etwa 10.000 Kinder, die ohne Abschluss aus dem System aussteigen (Schätzung IHS). Das sind Kinder, die unterfordert oder überfordert sind oder deren besonderen Bedürfnissen in der Schule nicht entsprochen wird. Wir müssen daher Schulen kindertauglich machen, anstatt Kinder auf ihre Schultauglichkeit zu prüfen.
Unsere Schule in Zahlen
Bei insgesamt 1.142.726 SchülerInnen in Österreich1 gibt es jährlich ...
80.000
SchulanfängerInnen (1. Schulstufe)2
44.000
erfolgreiche MaturantInnen3
34.000
nicht aufstiegsberechtigte SchülerInnen4 ("Sitzenbleiben")
10.000
SchulabgängerInnen
(ohne Lehr-, Fachschul- oder Maturaabschluss)5
30.000
schulpsychologische Beratungsanfragen allein in Wien
Vieles stammt noch aus dem 19. Jahrhundert:
- Sitzenbleiben
- Jahrgangsklassen
- Notenskala
- ca. 80% des Fächerkanons
Dass eine Unterrichtseinheit 50 Minuten dauert, hat den Ursprung wahrscheinlich beim Militär (eine Stunde Exerzieren abzüglich 10 Minuten Austreten und Pfeifenrauchen) oder im Kloster (stündlich eine zehnminütige Gebetspause) und stammt nicht aus pädagogischen Überlegungen.
Schule ohne Nachhilfe!
Jede/r fünfte SchülerIn benötigt externe Nachhilfe - das ist de facto eine Bankrotterklärung des Systems. Ein Schulsystem, das darauf angewiesen ist, dass Eltern Nachhilfe geben oder zukaufen, bedeutet auch soziale Selektion.
Nimm doch einfach Nachhilfe:7
80%
der Eltern unterstützen ihre Kinder zumindest gelegentlich bei Aufgaben und Lernen
33%
müssen die Kinder sogar fast täglich beim Lernen unterstützen
25%
der Eltern leiden ziemlich unter dem Stress, schulische Aufgaben in der Familie zu erledigen
20%
der SchülerInnen benötigen externe Nachhilfe
33%
der bezahlten Nachhilfe erfolgt über Nachhilfe-Institute
€680
jährliche Nachhilfekosten pro Haushalt (Durchschnitt)
45%
der betroffenen Eltern empfinden das als starke finanzielle Belastung
jedesK!ND fordert Schule ohne Nachhilfe! Bildung im weitestgehenden Sinne des Wortes muss für diejenigen, die wollen, ausschließlich in der Schule stattfinden können.
Was unsere Schule braucht:
Schulen brauchen Entscheidungsfreiheit, um sich möglichst an Kinder und deren Bedürfnisse anpassen zu können. Derzeit wird zu viel "von oben" vorgegeben. Das kann nicht funktionieren. Denn Schulen wissen am besten, was ihre SchülerInnen brauchen, damit sie die Bildungsziele möglichst erreichen. Leider hat Schule vor allem die Schwächen der SchülerInnen im Visier. Das vermittelt auch Kindern den Fokus auf ihre Schwächen. jedesK!ND will ein grundsätzliches Umdenken einleiten. Kinder sollen zuerst ihre Stärken, ihre Talente, ihre Leidenschaften erfahren. Gestärkt und ermutigt können sie dann ihre Stärken ausbauen und vorhandene Schwächen so weit wie möglich ausgleichen. Schule wird von vielen als starres System erlebt, das unter parteipolitischem Einfluss steht.
jedesK!ND fordert, Schule zu einer parteifreien Zone zu erklären! Kinder sollen nicht als Spielbälle politischer Gruppierungen dienen. Im Sinne jedes Kindes!
Gemeinsam schaffen wir die Bildungswende!
Es gilt noch viele weitere Herausforderungen zu meistern, damit jedes Kind die Bildung erhält, die es verdient!
jedesK!ND wird sich darum kümmern. Schritt für Schritt. Denn wir wollen sicht- und spürbare Erfolge für jedes Kind!
Dazu brauchen wir Allianzen. Dazu brauchen wir auch Dich!
Gemeinsam schaffen wir die Bildungswende!
1 Statistik Austria (2013): Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2012/13 nach Schulstufen
2 Statistik Austria (2013): Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2012/13 nach Schulstufen
3 Statistik Austria (2013): Bestandene Reife- und Diplomprüfungen Jahrgang 2012
4 Statistik Austria (2013): Schulerfolge im Schuljahr 2011/12 nach detaillierten Ausbildungsarten
5 Schätzung des IHS (Mario Steiner, 2010)
6 Schätzung Stefan Hopmann (Uni Wien)
7 IFES-Nachhilfe-Studie 2013