"Wir Schülerinnen und Schüler wissen am besten, wo es in den Schulen hakt"

Raphael Niederhauser, Mitglied der "Bewegung unabhängiger Schüler_innen" (BewUS) fordert ein Mitspracherecht für Schülerinnen und Schüler bei der Bildungsreformkommission.

In der ersten Märzwoche wird die „Bildungsreformkommission“ wieder tagen und weiter an der Zukunft des österreichischen Bildungssystems arbeiten.

Konkret sind Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Kanzleramtsminister Josef Ostermayer, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Staatssekretär Harald Mahrer sowie die Landeshauptleute Hans Niessl (Burgenland), Peter Kaiser (Kärnten), Erwin Pröll (Niederösterreich) und Wilfried Haslauer (Salzburg) Mitglieder dieser „Reformkommission“. Jetzt erkennt man relativ schnell wer bei dieser Kommission fehlt. Richtig, die Betroffenen. Eine Diskussion ohne die Schulpartner (Eltern, Lehrerinnen und Schüler_innen) ist nicht nur ungerecht sondern trägt auch nicht unbedingt zu einer guten Gesprächskultur im Bildungsbereich bei; im Gegenteil, die „Fronten“ verhärten sich. Die Bildungskommission tagt also mit dem Zweck die Bildung zu reformieren, aber das ohne die Mitsprache der Betroffenen.


Schülerinnen und Schüler, insbesondere die Schüler_innenvertretung, sollten bei wichtigen Themen mitentscheiden dürfen - es wird ohnehin bereits viel zu viel über die Köpfe der Schüler_innen hinweg entschieden. Der Frust gegenüber dem Ministerium bzw. dessen Entscheidungen in den letzten Jahren ist in meinen Augen maßgeblich dadurch entstanden, dass die Schülerinnen und Schüler bei essentiellen Entscheidungen außen vor gelassen wurden.


Wir Schüler_innenvertreter haben ein gutes Recht darauf, ernst genommen zu werden, da wir am besten wissen, wo es in den Schulen/Klassenzimmern hakt. Als gesetzliche Interessenvertretung kennen wir die Anliegen und Wünsche der österreichischen Schüler_innen und können aufgrund dessen entsprechende Maßnahmen setzen. Leider fehlen uns derzeit die notwendigen Rechtsgrundlagen dazu und wir können deshalb großteils nur durch Protest auf diverse Anliegen aufmerksam machen. Des Weiteren sind wir als junge Bürger_innen von Österreich auch an der Zukunftsgestaltung dieses Landes interessiert und erheben deshalb Anspruch auf mehr Mitspracherecht bzw. ein echtes Recht auf Mitbestimmung im Bildungsbereich.

Das Bildungsministerium, insbesondere Frau Ministerin Heinisch-Hosek, muss erkennen, dass ohne echte und bundesweit gelebte Schulpartnerschaft der Bildungsbereich ein ewiges Schlachtfeld der Politik bleibt, ausgetragen auf den Schultern von 1,1 Millionen Schüler_innen. Wir dürfen und können uns das nicht länger gefallen lassen - nicht nur für unsere Generation, sondern auch für unsere Kinder und Enkelkinder.

Raphael Niederhauser ist HTL-Schüler, Schulsprecher und  Mitglied der „Bewegung unabhängiger Schüler_innen“ (BewUS). Sein größtes Anliegen ist ein gut umgesetztes, echtes Mitentscheidungsrecht von SchülerInnen bei bildungspolitischen Fragen. 

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